Der Abelpreis
Wir freuen uns sehr, dass die Königlich Norwegische Botschaft nun schon zum zehnten Mal den Hauptpreis des Wettbewerbes stiftet: Sie lädt die Siegerinnen und Sieger der Klassenstufen 11 - 12/13 zur Zeremonie anlässlich der Verleihung des Abelpreises nach Oslo ein.
Hier die entsprechende Meldung der Königlich Norwegischen Botschaft.
Der Abelpreis für Mathematik
Zum 200. Geburtstag von Niels Henrik Abel hat die Norwegische Regierung eine Stiftung eingerichtet, deren Erlöse für den „Abelpreis für Mathematik“ bestimmt sind. Der Abelpreis ist mit dem Nobelpreis vergleichbar, den es für die Mathematik ja nicht gibt. Der Abelpreis wurde erstmals im Jahr 2003 vergeben und ist mit 6 Millionen Norwegischen Kronen – ca. 710 000 Euro – dotiert.
Der Abelpreis 2012 ging an den ungarischen Mathematiker Endre Szemerédi. Endre Szemerédi, geboren am 21. August 1940 in Budapest, erhält den Preis „für seine fundmentalen Beiträge zur Diskreten Mathematik und theoretischen Informatik“, so die Begründung der Norwegischen Akademie der Wissenschaften. Szemerédi ist Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und der US-amerikanischen „National Academy of Sciences“. Szemerédi bekommt den Abelpreis am 22. Mai 2012 in Oslo überreicht.
Eine kurze Biographie von Niels Henrik Abel
Niels Henrik Abel war wohl der bedeutendste norwegische Mathematiker. Er wurde am 5. August 1802 auf der Insel Finnøy in der
Nähe von Stavanger als Sohn eines Pfarrers geboren und starb am 6. April 1829 in Froland an einer Tuberkulose. In den ersten
Schuljahren trat seine mathematische Begabung nicht sonderlich hervor; das änderte sich im Alter von etwa 16 Jahren, als er an eine
Schule in Oslo wechselte. Sein Lehrer, Bernt Holmboe, erkannte Abels außergewöhnliche Fähigkeiten und förderte ihn. Ab 1821 studierte
Abel an der Universität von Oslo und legte schon 1822 ein Examen ab. Seine ersten Arbeiten beschäftigten sich mit Integralrechnungen und
dem berühmten Problem der Lösung von algebraischen Gleichungen: Für algebraische Gleichungen 2. Grades kann man mit Hilfe von Wurzeln
die Lösungen direkt angeben („p-q-Formel“); auch für Gleichungen 3. und 4. Grades sind (komplizierte) Formeln bekannt.
Abel bewies, dass dies allgemein für Gleichungen 5. und höheren Grades nicht mehr möglich ist.
Im Winter 1825-1826 war Abel mit norwegischen Freunden in Berlin, wo er den Mathematiker August Leopold Crelle traf. Crelle wurde Abels
enger Freund und unterstützte ihn in vielerlei Hinsicht. Im ersten Band des Journals für die reine und angewandte Mathematik –
später auch kurz „Crelles Journal“ genannt – erschienen allein sieben Artikel von Nils Henrik Abel.
Abel beschäftigte sich weiter mit Integralgleichungen (Abelsches Theorem), mit der Konvergenz von Reihen und Potenzreihen
(Abelsches Kriterium, Abelscher Grenzwertsatz); viele seiner Ergebnisse waren richtungsweisend für die Mathematik.
1829 sollte Niels Henrik Abel dank Crelles unermüdlichen Einsatzes auf eine Professur für Mathematik in Berlin berufen werden.
Crelle schrieb diese Nachricht am 8. April 1829 an Abel, zwei Tage nach Abels Tod, von dem er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste.