Schätzungen mit Quadraturformeln – Von der Keplerschen Fassregel zu adaptiven Verfahren
Prof. Dr. Diana Estévez Schwarz, Beuth Hochschule für Technik Berlin
Im Jahr 1613 bemerkte Johannes Kepler bei den Vorbereitungen seiner zweiten Hochzeit, dass die damals übliche Schätzung des Fassvermögens von Weinfässern sehr ungenau war. Darufhin beschäftigte er sich mit der Volumenberechnung von sogenannten Drehkörpern und veröffentlichte nur zwei Jahre später eine deutlich bessere Vorgehensweise. Weiterentwicklungen der von ihm aufgestellten Näherungsformel werden auch heutzutage zur Schätzung von Flächeninhalt und Volumen verwendet. Dabei nutzt man die Rechenmöglichkeiten der Computer aus und kann durch die Verwendung von Fehlerschätzern für eine vorgegebene Genauigkeitsanforderung geschickt den Rechenaufwand gering halten. Im Vortrag werden die Ansätze und Zusammenhänge vorwiegend bildlich dargestellt, so dass Vorkenntnisse über den Flächeninhalt von Rechtecken und Kreisen ausreichend sind.